Ecuadorianisches Filmfestival in Berlin
Das erste ecuadorianisches Filmfestival in Deutschland
7 Filme des Neuen Kinos Ecuadors noch bis zum 29.03
Das ecuadorianische Kino hat im letzten Jahrzehnt einen rasanten Aufschwung erlebt, der dem Land bereits viele internationale Preise eingebracht hat. Eine spannende Auswahl der besten Filme könnt ihr euch noch bis zum 29. März im Kino Arsenal ansehen.
Die gesamte Filmauswahl der Spielfilme (Quito 2023) und Filme des sozialen und Umweltrealismus (A cielo abierto: derechos minados, Unter freiem Himmel: verminte Rechte) wird mit englischen Untertiteln gezeigt.
Wann: 20.3.15-29.3.15
Wo: Kino Arsenal, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Programm:
Mittwoch 25. März
- 19.00 Uhr: Ruta de luna Mondroute Juan Sebastián Jácome, Ecuador 2012, DCP| OmE| 80min
- 21:00: No robarás a menos que sea necesario Stiehl nur, wenn es nötig ist Viviana Cordero, Ecuador 2012, Bluray| OmE | 93min
Freitag 27. März
- 19.00: Mejor no hablar de ciertas cosas Besser nicht über gewisse Dinge reden Javier Andrade, Ecuador 2012, DCP| OmE |104min
- 21.00: A cielo abierto: derechos minados Unter freiem Himmel: verminte Rechte Pocho Álvarez, Ecuador 2009, Bluray| OmE |108min
Sonntag 29. März
- 19.00: Ruta de luna Mondroute Mondroute Juan Sebastián Jácome, Ecuador 2012, DCP| OmE| 80min
- 21.00: Con mi corazón en Yambo Mit meinem Herzen im Yambo María Fernanda Restrepo, Ecuador 2011, Blueray| OmE| 140min Anschließend Gespräch mit der Regisseurin
Die Filme:
Ruta de Luna
(Mondroute, Juan Sebastián Jácome, 2012, 25. & 29.3.)
Tito, ein 32-jähriger Albino, unternimmt eine Reise zu einem 1000 Kilometer entfernten Bowling-Turnier. Sein Vater, mit dem er jahrelang kein Wort gewechselt hat, will ihn unbedingt begleiten. Dabei entdecken sie zum ersten Mal gemeinsame Interessen und Werte. Eine junge Frau, die bei ihnen strandet, bringt eine weitere Dynamik in die Geschichte. Juan Sebastián Jácome erzählt sie in seinem Spielfilmdebüt in eindringlichen Bildern voller landschaftlicher Schönheiten.
No robarás a menos que sea necesario
(Stiehl nur, wenn es nötig ist, Viviana Cordero, 2012, 21. & 25.3.)
Lucía, eine 16-jährige Schülerin, muss sich um ihre drei jüngeren Geschwister kümmern, als die Mutter verhaftet wird, weil sie ihren gewalttätigen Lebensgefährten die Treppe hinuntergestoßen hat. Doch eigentlich möchte sie nur ihrer Leidenschaft als Rockerin nachgehen. Da sie keinerlei soziale Unterstützung erhält, beginnt sie zu stehlen. Viviana Cordero zeigt in ihrem dritten Spielfilm eine mitleidlose Gesellschaft der Gewalt und Klassenjustiz, in der jeder auf sich selbst gestellt ist.
Mejor no hablar de ciertas cosas(Besser nicht über gewisse Sachen reden, Javier Andrade, 2012, 20.3., in Anwesenheit von Javier Andrade & 27.3.)
Paco und sein jüngerer Brüder Luis, ein Punker, glauben, der Sinn ihres Lebens bestünde im Drogenrausch. Als sie versuchen, ihre Eltern zu bestehlen, um durch den Verkauf des Diebesguts an neuen Stoff zu gelangen, werden sie von ihrem Vater erwischt. In seinem ersten Spielfilm wirft Javier Andrade einen kritischen Blick auf die obere Mittelschicht: eine drogenverseuchte und mit Verboten belegte Gesellschaft, in der junge Menschen erst durch existentielle Erschütterungen ihren Weg zu finden scheinen.
A cielo abierto: Derechos minados
(Unter freiem Himmel: Verminte Rechte, Pocho Álvarez, 2009, 22. & 27.3.)
Seit den 70er Jahren beschäftigt sich Pocho Álvarez, Ecuadors facettenreichster und engagiertester Dokumentarist, zunehmend mit Aspekten der Menschenrechte, des Naturschutzes und der Situation der indigenen Völker. Er ist vielfach ausgezeichnet und mehrfach zensiert worden. Die Ausbeutung der Bodenschätze sieht er als eines der größten Probleme seines Landes. In A CIELO ABIERTO dokumentiert er die dramatischen Folgen eines rücksichtslosen Erzabbaus, die damit verbundene Umweltverschmutzung und den Widerstand der indigenen Bevölkerung gegen die fortgesetzte Enteignung.
Con mi corazón en Yambo
(Mit meinem Herzen im Yambo, María Fernanda Restrepo, 2011, 29.3.)
Im Januar 1988 verschwanden zwei Brüder, der 14-jährige Andrés und der 17-jährige Santiago. Erst ein Jahr später stellte sich heraus, dass sie von der ecuadorianischen Polizei verhaftet, gefoltert, ermordet und ihre Leichen im Yambo-See versenkt worden waren. Jahrzehnte später hat María Fernanda Restrepo, ihre Schwester, diesen unglaublichen Skandal in ihrem ersten Dokumentarfilm minutiös rekonstruiert. Es ist eine sehr persönliche Reise durch die ecuadorianische Geschichte der letzten Jahrzehnte und ein erschreckender Einblick in den Polizei- und Justizapparat. (pbs)